MSR Zelte: Das MSR® Hubba HubbaTM NX

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Das neu aufgelegte MSR Hubba Hubba NX Zelt

Seit über zehn Jahren ist das MSR Hubba Hubba eines der meistverkauften Wander- und Tourenzelte auf dem Markt. Als wir beschlossen eine neue Version herauszubringen, mussten wir uns die Frage stellen, die wir uns immer stellen: „Welches Problem versuchen wir zu lösen?“ Schlussendlich beschlossen wir das neue Zelt noch leichter und wohnlicher zu gestalten. Das hieß, wir mussten über die einfachen und größeren Updates, wie wir sie zum Beispiel beim Hubba HubbaTM HP vorgenommen hatten, hinausgehen. Im Folgenden schauen wir uns diesen Entwicklungsprozess mal näher an.

Unser Entwicklungsansatz: Entwerfen – Testen – Konfigurieren – Testen usw.

Wenn wir bei MSR glauben, eine Lösung zu einem Zelt-Problem gefunden zu haben, bauen wir ein entsprechendes Zelt und testen direkt, was die gefundene Lösung wirklich taugt. Das heißt, wir verändern die Konfiguration der Zeltstangen, überlegen uns neue Positionen der Heringsschlaufen oder integrieren zusätzliche Lüftungsöffnungen ins Überzelt. Dann testen wir den neuen Prototypen, nicht nur im Labor, sondern auch draußen. MSR Zelt-Chef Dale Karacostas hat zum Beispiel über 30 Tage in den neuen MSR Hubba Hubba NX und Elixir Zelten verbracht – nur zum Testen.

Aber, wo fängt das Ganze eigentlich an?

 

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Eine der vielen computergestützten Modellzeichnungen des MSR Hubba Hubba NX während der Entwicklungsphase

Zeltgeometrie

Unsere Entwicklungsarbeit beginnt bei der Geometrie und der Technik. Wir berücksichtigen eine Reihe möglicher Designs in unseren computer-aided-design-Programm (CAD), womit wir kritische Messgrößen, wie die Länge der Zeltstangen oder ihre Anzahl für einen bestimmten Zeltaufbau genau einstellen können. Beim Hubba Hubba NX bestand die Herausforderung darin, dass komfortabelste und gleichzeitig leichteste Zwei-Personen-Zelt, das es gibt zu entwerfen.

Nachdem wir 10-15 mögliche neue Stangenkonfigurationen ausprobiert hatten, kehrten wir wieder zum klassischen Aufbau zurück. Er hat sich zu unserer Überraschung als der beste erwiesen: zwei Stangen an jedem Ende, die jeweils in einem Hub (Knotenpunkt) zusammenlaufen, die ihrerseits wieder durch eine zentrale Stange – quasi das Rückgrat des Zeltes – verbunden sind. Eine orthogonal dazu verlaufende Stange verleiht dem Zelt die nötige Spannung. Durch diese Konfiguration erreicht man das größte Innenvolumen im Verhältnis zur Stangenlänge, sprich: Viel Platz bei wenig Gewicht. Als nächstes haben wir das Design etwas modernisiert. Wir haben die Hub-Positionen geringfügig geändert und die Länge der Zeltstangen entsprechend angepasst. Zudem haben wir die neuen, leichteren DAC-Stangen verwendet.

 

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Bei MSR testen wir die wasserdichten Materialien für unsere Zelte sowohl im Labor als auch draußen

Materialien    

Genauso wichtig wie Aufbau und Art der Zeltstangen ist die Wahl der richtigen Materialien für das eigentliche Zelt. Hier mussten wir die richtige Balance zwischen geringem Gewicht und hoher Strapazierfähigkeit finden. Um die Wasserfestigkeit der Zelte im Feld (Dale’s Garten) zu testen, haben wir die Sprinkleranlage angemacht und das Wasser 24 Stunden lang einwirken lassen. Außerdem haben wir das Zelt in einen Eimer Wasser eingetaucht und das vollgesaugte Zelt anschließend aufgebaut, um zu sehen, ob es seine Spannung hält. Dabei achten wir bei MSR immer darauf, wie einzelne Teile auf das ganze Produkt wirken.

So zum Beispiel auch bei der Entscheidung für 20D Ripstop-Nylon als Material für das Überzelt des Hubba Hubba NX. Nicht nur weil es sehr leicht und robust ist, sondern auch weil es sehr dehnbar und wasserabweisend ist. Weil es aber so dehnbar ist, mussten wir den Raum zwischen Überzelt und Zelt entsprechend groß gestalten, um einen direkten Kontakt der beiden Schichten zu verhindern. So wird erstens eine gute Belüftung erreicht und zweitens verhindert, dass Wasser von außen nach innen durchsickert.

 

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20 unterschiedliche Abspannleinen haben wir für das MSR Hubba Hubba NX getestet

Die Details

Bereits früh in der Entwicklungsphase wurde uns klar, dass wir ein leichteres Zelt entwerfen wollen als durch das bloße Austauschen von schwereren gegen leichtere Materialien möglich ist. Also mussten wir unsere Ultraleicht-Bauteile selbst entwerfen, am besten gleich mit mehreren Funktionen. Ein gutes Beispiel hierfür sind unsere neuen Abspannleinen, die aus mehreren Elementen bestehen und ein einfaches Manövrieren um Felsen und sonstige Hindernisse ermöglichen.

50 Leute haben 20 unterschiedliche Abspannleinen getestet bevor wir das endgültige Design festgelegt haben, das wir anschließend den üblichen Belastungstests in unserem Testlabor unterzogen haben – genau wie die anderen Zeltmaterialien auch.

Danach ging’s an einem windigen Tag an die Pazifikküste Washingtons, um die Laborergebnisse in der Praxis zu bestätigen. Draußen sind es meisten plötzliche Windböen oder ähnliches, die als sehr abrupte Kräfte auf das Zelt wirken, ganz im Gegensatz zu der sich langsam steigernden Belastung im Labor.

 

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Belastungstest im MSR Labor

 

All unsere Forschung und Erfahrung ist essenziell, um die notwendigen Veränderungen zu erkennen und umzusetzen. Als wir festgestellt haben, dass die Kraft im Feld in einem anderen Winkel auf das Alu-Gelenk der Abspannleinen gewirkt hat als im Labor, haben wir die Öse zur Leinenführung verstärken müssen. Ein Millimeter hat den Unterschied ausgemacht.

Was sich nach kleinen, eher unbedeutenden Details anhört (Stärke der Ösen, Materialdichte, Hub-Stellung, usw.), hat im Zusammenspiel einen großen Einfluss auf die spätere Performance des Zelts. Wir haben das ultraleichte Hubba Hubba NX neu aufgelegt, um die Zeit, die man darin verbringt so angenehm zu machen, wie die Zeit, die man draußen auf der Tour verbringt. Das haben wir geschafft!

 

Video: MSR unterzieht alle seine Produkt einem Belastungstest. Im Video zeigen wir Euch, was eine Heringsverankerung alles aushält.